Plattfuß

plattfuss

Plattfuß – Definition

Der Plattfuß (lat. Pes planus) ist eine Fußfehlstellung, im Zuge derer der Fuß vollständig oder nahezu vollständig flach auf dem Boden aufliegt. Anders als bei einem „normalen“ Fußgewölbe, das etwa 1-2 Zentimeter höher als die Fußsohle ist, ist dieses deutlich abgesenkt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen einem erworbenen Plattfuß und einem angeborenen Plattfuß. Letzterer wird auch als Schaukelfuß bezeichnet und besteht von Geburt an. Der angeborene Plattfuß kann ohne Behandlung die spätere Gehfähigkeit negativ beeinflussen. Der erworbene Plattfuß hingegen entsteht im Laufe des Lebens, z.B. durch die Überlastung des Fußgewölbes durch falsches Schuhwerk. Gerade bei Kindern kommt es in der Wachstumsphase häufig zu einem Knick-Senkfuß (physiologischer Plattfuß) infolge des noch nicht vollständig entwickelten Knochenapparats. In der Regel bildet sich diese Form des Plattfußes während dem Wachstum aber von selbst wieder zurück.

Plattfuß – Ursachen

Die Ursachen des angeborenen Plattfußes sind zumeist genetisch bedingt und hängen oftmals mit Fehlbildungen wie Hüftverrenkungen oder einem offenen Rücken (lat. Spina bifida) zusammen. Der angeborene Plattfuß tritt dementsprechend auch familiär gehäuft auf. Die Ursachen für den erworbenen Plattfuß hingegen sind etwas breiter gestreut und gehen in der Regel auf eine Überlastung des Halteapparats des Fußes zurück. Eine mögliche Ursache ist eine vorhandene Schwäche des Bindegewebes, sodass Bender und Muskeln das Längsgewölbe unter der Last des Körpergewichts nicht mehr aufrechterhalten können.

Weitere Ursachen und Risikofaktoren für den erworbenen Plattfuß

Falsches Schuhwerk: Wer falsches z.B. zu enges oder unergonomisches Schuhwerk trägt, schränkt die Bewegungsfreiheit der Zehen ein, was die Entstehung des Plattfußes begünstigt. Dauerhaftes tragen von Schuhen: Wenn Du dauerhaft Schuhe trägst und zu wenig barfuß gehst, bekommt Deine Fußmuskulatur zu wenige Reize. In der Folge bildet sich diese zurück und kann den Fuß nicht mehr ordentlich stützen. Fußverletzungen, die z.B. durch einen Unfall entstehen. Krankhafte Veränderungen (oder Riss) an der Unterschenkelsehne (lat. Tibialis-posterior Sehne). Diese Veränderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf. Entzündliche Erkrankungen wie z.B. Arthritis. Krankhaftes Zusammenwachsen mehrerer Fußknochen. Arthrose im Bereich des Fußgelenks.

Plattfuß – Symptome

Der Plattfuß lässt sich von außen durch eine veränderte Fußstellung bereits sehr gut durch den Fußabdruck erkennen. Während das Fußgewölbe bei einem „normalen“ Fuß eine große innenseitige Aussparung hat, liegt der Plattfuß komplett auf. Mit Hilfe von nassem Sand ist eine Selbstdiagnose sehr einfach möglich. Beim angeborenen Plattfuß kommen in der Regel Beschwerden wie Schmerzen, eine abgeknickte Ferse und ein nach außen abgespreizter Vorderfuß hinzu. Der „sanft“ erworbene Plattfuß hingegen verläuft mit Ausnahme der sichtbaren Fehlstellung des Fußgewölbes meist völlig symptom- und schmerzfrei. Bei starker Ausprägung können unter starker Belastung jedoch Schmerzen im Bereich des inneren Fußrandes auftreten, die jedoch wieder abklingen. In manchen Fällen bilden sich zudem kleinere Druckstellen.

Plattfuß – Behandlung

Für die Behandlung von Plattfüßen gibt es mehrere Möglichkeiten. Welche Optionen infrage kommen, hängt davon ab, um welche Form und Ausprägung es sich handelt.

Behandlung – erworbener Plattfuß

Bei der Behandlung des erworbenen Plattfußes steht die Kräftigung der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur im Fokus. Besonders effektiv ist hier das häufige Barfußgehen ohne Schuhwerk, um die Fußmuskulatur zur Arbeit zu animieren. Am besten suchst Du Dir dazu unebene Untergründe aus, die Deine Fußmuskulatur fordern. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von sogenannten Barfußschuhen, mit deren Hilfe Du sportlichen Aktivitäten wie Jogging, Trailrunning oder Radfahren nachgehen kannst und dabei gleichzeitig Deine Fußmuskulatur trainierst. Ergänzend kann Dir ein Orthopäde auch eine Maßgeschneiderte Schiene oder Einlage verschreiben. Ob das notwendig ist, hängt aber von der Ausprägung des Plattfußes ab. Alternativ kannst Du Deinen Plattfuß auch tapen. Das kinesiologische Tape findest Du ebenso wie die entsprechenden Anleitungen im Internet unter dem Stichwort „Plattfuß tapen“. Im Gegensatz zu anderen Körperteilen kannst Du den Plattfuß selbst sehr gut tapen. Achtung: Führt die konservative Behandlung nicht zum Erfolg, kann auch beim erworbenen Plattfuß eine Operation notwendig sein. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Ursache arthrotisch ist oder auf einen Riss der Unterschenkelsehne zurückgeht.

Behandlung – angeborener Plattfuß

Der angeborene Plattfuß muss in der Regel operativ behandelt werden. Die Behandlung muss dabei vor dem dritten Lebensjahr erfolgen, um die Position der falsch positionierten Fußwurzelknochen zu korrigieren. Nach der erfolgreichen Operation kommt auch hier eine Einlage oder Schiene zur Anwendung – oftmals so lange, bis das Fußwachstum abgeschlossen ist.

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