Hüftschnupfen – Definition
Beim sogenannten Hüftschnupfen, der in Fachkreisen Coxa Fugax genannt wird, handelt es sich um eine nicht bakterielle Entzündung des Hüftgelenks. Der plötzlich auftretende Hüftschnupfen geht mit einer schmerzhaften Entzündung daher, die auf eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenkspalt (Gelenkerguss) zurückgeht. Der Coxa Fugax tritt in der Regel bei Kindern zwischen 3 und 10 Jahren auf, wobei Jungen etwa viermal häufiger betroffen sind als Mädchen. Bei Erwachsenen ist der in der Regel harmlose Hüftschnupfen sehr selten. Am größten ist die Anzahl der Erkrankungen den Herbst- und Frühjahrsmonaten.
Hüftschnupfen – Ursachen
Bisher gibt es in der Medizin noch keine restlose wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung des Hüftschnupfens. Da dem Hüftschnupfen in den meisten Fällen ein grippaler Infekt oder eine Viruserkrankung vorausgeht, besteht hier der wahrscheinlichste Zusammenhang. Häufig entwickeln Kindern infolge von Atemwegsinfektionen sowie Mandel- oder Mittelohrentzündungen einen solchen Hüftschnupfen. Aktuell geht man dementsprechend davon aus, dass eine Immunreaktion die Ursache für die nicht-bakterielle Entzündung der Gelenkkapsel verantwortlich ist. Ähnlich wie Windpocken (Varizellen) tritt der Hüftschnupfen in den meisten Fällen ebenfalls nur einmal im Leben auf. Hinweise auf eine genetische Vererbbarkeit oder einen Zusammenhang mit Hüfterkrankungen wie der Hüftdysplasie bestehen aktuell nicht.
Hüftschnupfen – Symptome
Das Hauptsymptom ist der meist einseitig auftretende Hüftschmerz. Nur in einigen Fällen sind gleich beide Hüftgelenke von einem Hüftschnupfen betroffen. Typischerweise beginnen die Schmerzen relativ plötzlich in der Hüfte und Leistengegend. In vielen Fällen strahlen die Schmerzen auch über den Bereich des vorderen Oberschenkels bis ins Knie hinein aus. Bei Kindern kommen auch oftmals auch Bauchschmerzen als Begleitsymptom hinzu. Je nach Schwere des Hüftschnupfens führen die Schmerzen zu einer Einschränkung der Hüftbeweglichkeit. Kinder neigen in einem solchen Fall dazu, zu humpeln oder zu hinken. Bei kleineren Kindern oder Babys erkennst Du einen Hüftschnupfen daran, dass ein Kind nicht laufen möchte oder anders krabbelt als sonst. In manchen Fällen kommt es auch zu einer leicht erhöhten Körpertemperatur. Ausschläge oder echtes Fieber sind hingegen keine typischen Symptome für einen Hüftschnupfen, sondern weisen auf anderweitige Ursachen, wie etwa eine bakterielle Entzündung hin.
Hüftschnupfen – Behandlung
Um dem Arzt die Diagnose zu erleichtern, solltest Du Symptome wie eine erhöhte Temperatur und einen vorangegangenen Infekt immer erwähnen. In der Regel erfolgt die Diagnose des Coxa Fugax mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) sowie einer Blutuntersuchung auf Entzündungsindikatoren. Auch wenn ein harmloser Hüftschnupfen meist von ganz allein binnen 5 bis 15 Tagen abheilt, ist der Gang zum Arzt empfehlenswert. Nur so lassen sich schwerwiegendere Gelenkserkrankungen wie Morbus Perthes oder eine bakterielle Hüftgelenksentzündung (bakterielle Coxitis) ausschließen. Für die Bekämpfung des Hüftschnupfens hingegen existiert keine spezielle Therapieform. Die Entlastung und Schonung des betroffenen Hüftgelenks ist die wirksamste Maßnahme. In den ersten Tagen ist Bettruhe empfehlenswert. Danach kann das betroffene Gelenk mit Hilfe von Unterarmgehstützen entlastet werden. Zur Schmerz- und Entzündungslinderung kommen häufig sogenannte Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Dazu zählen unter anderem Medikamente mit Wirkstoffen wie Diclofenac und Ibuprofen.