Hüftschnappen – Behandlung
Die Diagnose der Schnapphüfte ist im Rahmen einer klinischen Untersuchung relativ einfach möglich. Während der Diagnose bewegt der Arzt die Hüfte bzw. das Bein durch, bis das charakteristische Schnappen auftritt. Um eine begleitende Schleimbeutelentzündung im betreffenden Bereich zu diagnostizieren, wird die Hüftregion zusätzlich abgetastet. Bildgebender Verfahren wie Röntgen, Ultraschall und gegebenenfalls Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) kommen ergänzend hinzu, um andere Hüfterkrankungen zu erkennen.
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Konservative Therapie
Das Hüftschnappen wird meist konservativ behandelt. Im Fokus steht zunächst die Beseitigung der Schmerzen mit Hilfe von nicht-steroidalen Antirheumatikern wie Ibuprofen oder Diclofenac. Alternativ kommen kortisonhaltige Präparate oder Injektionen von Glukokortikoiden in den betreffenden Schleimbeutel zwischen dem Oberschenkelknochen und den dort ansetzenden Muskeln infrage. Ergänzt wird die Schmerztherapie durch physiotherapeutische Maßnahmen sowie gezieltes Muskelkräftigungstraining im Bereich des Rumpfs und der Hüfte.
Operative Therapie
Verschafft die konservative Therapie keine dauerhafte Linderung, kann eine operative Therapie Erfolg versprechen. Diese ist sowohl bei der internen Coxa saltans als auch bei der externen Schnapphüfte möglich. In den meisten Fällen wird die Operation minimalinvasiv durch eine Arthroskopie der Hüfte durchgeführt. Während der überspringende Strang (Tractus iliotibialis) bei der externen Schnapphüfte am Vorsprung des Oberschenkelknochens (Trochanter major) festgenäht wird, wird bei der internen Ausprägung die Sehne des Psoasmuskels (Psoassehne) durchtrennt. Mit Hilfe gezielter physiotherapeutischer Behandlung erreicht die operierte Hüfte allerdings wieder ihr Kraftniveau und ihren natürlichen Funktionsumfang.
Hüftschnappen – Definition
Das sogenannte Hüftschnappen (Coxa saltans) ist eine seltene orthopädische Erkrankung der Hüfte, die vor allem im mittleren Lebensalter auftritt. Bei der auch als „schnappende Hüfte“ oder kurz „Schnapphüfte“ bezeichneten Erkrankung kommt es bei der Bewegung meist zu einem hör- und spürbaren „Schnappen“ der Hüfte. Manchmal wird das Hüftschnappen von Schmerzen begleitet. In der Medizin unterscheidet man zwischen dem häufiger auftretenden äußeren Hüftschnappen (externe Coxa saltans) und dem selteneren inneren Hüftschnappen (interne Coxa saltans).
Hüftschnappen – Ursachen
Je nachdem, ob es sich um die interne oder externe Variante der Schnapphüfte handelt, liegen verschiedene vordergründige Ursachen zugrunde. Bei der sogenannten äußeren Schnapphüfte entsteht die Symptomatik durch einen Faszienstrang des Oberschenkels (Tractus iliotibialis). Dieser ist Teil einer Muskelfaszie an der Außenseite des Oberschenkels (Fascia lata) und gleitet in einem zu geringen Abstand über einen markanten Vorsprung des Oberschenkelknochens (Trochanter major). Infolge des zu geringen Abstands springt der Faszienstrang spür- und hörbar. Besonders häufig tritt die schnappende Hüfte auf, wenn die Sehnenplatte verdickt ist. Bei einer internen Coxa saltans hingegen gleitet die Sehne eines speziellen Hüftbeugemuskels (Psoasmuskel) zu nah am Oberschenkelkopf oder am Rand der Hüftpfanne entlang. Die Symptomatik tritt entsprechend in diesem Bereich auf. Während die genaue Ursache für die Entwicklung der Schnapphüfte meist unbekannt bleibt, sind Verletzungen und die mechanische Überlastung der Hüfte weitere mögliche Ursachen.
Hüftschnappen – Symptome
Das charakteristische Symptom für eine schnappende Hüfte ist das namensgebende Schnappen. Dieses tritt in der Regel nur bei bestimmten Bewegungen auf, ist dabei jedoch meist deutlich spür- und hörbar. Bei welchen Bewegungsmustern die Symptomatik auftritt, unterscheidet sich von Fall zu Fall – meist aber bei der Streckung und Beugung der Hüfte. Auch die Intensität der wahrgenommenen Schmerzen im Bereich der Hüfte variiert. Hinzu kommt eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung. Während einige Patienten völlig schmerzfrei sind, fallen die Schmerzen bei anderen Patienten gerade unter Belastung stark aus. Grundsätzlich geht eine interne Coxa saltans häufiger mit Schmerzen einher als eine externe Schnapphüfte. Ein zusätzlicher Schmerzherd bei Hüftschnappen ist eine mögliche Schleimbeutelentzündung (Bursitis) zwischen dem Oberschenkelknochen und der dort ansetzenden Muskulatur. Liegt eine begleitende Schleimbeutelentzündung vor, ist die Hüfte seitlich druckschmerzhaft.