In dem heutigen Beitrag geht es darum, wie du Dehnungsstreifen vorbeugen bzw. Schwangerschaftsstreifen minimieren kannst. Bei den meisten entstehen diese während der Schwangerschaft, in der Pubertät oder bei Gewichtszunahme und kommen besonders häufig in den Bereichen Bauch, Po, Brust oder Hüfte vor. Zunächst entstehen häufig rötliche Risse in unserer Unterhaut von Oberschenkeln, Oberarmen oder am Rücken, die mit der Zeit immer mehr verblassen.
Vermutlich wirst auch du an der ein oder anderen Stelle solche Dehnungsstreifen haben. Diese sind zwar harmlos, doch vielen setzen diese ganz schön zu und versuchen sie zu verstecken. Wir wollen dir deshalb etwas Aufklärung über die Entstehung von Dehnungsstreifen geben sowie wertvolle Tipps zur Vorbeugung und Pflege. Vergiss aber bitte trotzdem nicht, dass die Streifen ein Teil von dir sind und somit zu dir gehören. Sie versinnbildlichen meistens einen Prozess des Wachstums oder der Veränderung, für die du dich keinesfalls schämen solltest. Im Gegenteil: Unser Körper ist ein Wunder, den wir jeden Tag aufs Neue wertschätzen und lieben sollten. Vielleicht kannst du dich ja eines Tages mit ihnen anfreunden
Was sind Dehnungsstreifen?
Wir sprechen von Dehnungsstreifen, wenn die elastischen Kollagenfasern, die das Bindegewebe zusammenhalten, zu stark beansprucht und gedehnt werden. Dadurch kommt es schließlich zu nicht wiederherstellbaren Hautschäden, die typischerweise die Körperbereiche Brust, Oberarme, Bauch, Po, Hüfte, Rücken und Oberschenkel betreffen. Frauen haben zwar häufiger mit Dehnungsstreifen oder Schwangerschaftsstreifen zu kämpfen, aber auch Männer können vor allem durch schweres Krafttraining (z.B. Bodybuilding) Dehnungsstreifen bekommen.
Doch warum neigen manche Menschen mehr zu Dehnungsstreifen und wieso entstehen sie nur an den genannten Körperbereichen? Dafür schauen wir uns zunächst einmal unsere Haut genauer an. Diese besteht aus 3 Schichten: Ober-, Leder- und Unterhaut. Wie der Name schon andeutet, bildet die Unterhaut die unterste der drei Schichten, besteht hauptsächlich aus weichem Binde- und Fettgewebe und wird mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen. Die bereits erwähnten Kollagenfasern verbinden die Unterhaut mit der darüberliegenden Lederhaut und den darunterliegenden Körperstrukturen. In der Lederhaut befinden sich neben Blutgefäßen und Nerven auch Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen. Den Blutgefäßen kommt hier eine besondere Bedeutung zu, da diese die gefäßlose Oberhaut mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Am Übergang der Lederhaut zur Unterhaut befindet sich ein Netz aus straffen Kollagen- und flexiblen Elastinfasern, die für eine gewisse Festigkeit und benötigte Elastizität sorgen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Lederhaut einerseits fest und stabil und andererseits aber auch verformbar ist. Wenn die Kollagenfasern also zu stark belastet werden und reißen, spüren wir das nicht wirklich, da nur das Gewebe der unteren Hautschicht reißt.
Ursachen von Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen, medizinisch als Striae bezeichnet, entstehen, wenn die Haut durch schnelle Dehnung über ihre Elastizitätsgrenze hinaus gedehnt wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben:
1. Schwäche des Bindegewebes
Die Neigung zur Entwicklung von Dehnungsstreifen kann auch genetisch bedingt sein. Wenn Familienmitglieder Dehnungsstreifen haben, ist das Risiko höher.
2. Rasche Gewichtszunahme
Schnelle Gewichtszunahme oder -abnahme kann ebenfalls Dehnungsstreifen verursachen, da sich die Haut schnell anpassen muss.
3. Extremer Muskelaufbau
Bei schnellem Muskelaufbau, z.B. durch intensives Krafttraining, kann es ebenfalls zur Bildung von Dehnungsstreifen kommen.
4. Schnelles Wachstum (besonders in der Pubertät)
Wachstumsschübe in der Pubertät können dazu führen, dass sich die Haut an bestimmten Körperstellen, wie Hüften, Brüsten und Oberschenkeln, schnell dehnt.
5. Schwangerschaft: Während der Schwangerschaft dehnt sich die Haut am Bauch aus, um Platz für das wachsende Baby zu schaffen. Dies ist eine häufige Ursache für Dehnungsstreifen bei Frauen.
Entstehung von Dehnungsstreifen
Dehnungsstreifen sind ein weitverbreitetes Phänomen, das nicht nur im Sport, sondern auch in der Schwangerschaft oder bei starkem Gewichtsverlust auftreten kann. Doch was passiert im Körper, wenn es zu Dehnungsstreifen kommt?
Zunächst muss man verstehen, dass die Haut aus verschiedenen Schichten besteht. Die oberste Schicht, die Epidermis, dient als Schutz vor äußeren Einflüssen. Darunter befindet sich die Lederhaut, auch Dermis genannt, die für die Elastizität und Festigkeit der Haut verantwortlich ist. Die Unterhautschicht, auch Subkutis genannt, besteht hauptsächlich aus Fettgewebe und dient als Wärmespeicher und Polsterung.
Wenn die Haut innerhalb kurzer Zeit zu stark gedehnt wird, reißt das Bindegewebe der Lederhaut ein. Diese Risse können dann das gut durchblutete Gewebe der Unterhaut zum Vorschein bringen, was zu den typischen roten oder bläulichen Streifen führt. Die Farbe entsteht durch eine vermehrte Durchblutung der gerissenen Hautpartien.
Im Verlauf der Heilung kommt es dann zu verschiedenen Farbveränderungen. Anfangs erscheinen die frischen Risse als feine, rötliche Linien und verändern schließlich ihre Struktur und Farbe, indem sie langsam verblassen und weißlich bis rosafarben werden. Durch das Verblassen können die gerissenen Bindegewebsstellen auch vernarben und die Oberflächen wulstig werden.
Im Sport entstehen Dehnungsstreifen meistens im Krafttraining, wenn in kurzer Zeit besonders viel Muskelmasse aufgebaut wird, zum Beispiel am Bizeps, an der Brust oder am Po. Aber auch Ausdauersportarten wie Laufen oder Radfahren können dazu führen, dass die Haut gedehnt wird und es zu Dehnungsstreifen kommt.
Wenn du eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche hast, begünstigt diese leider auch die Entstehung von Dehnungsstreifen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, vorbeugend etwas für die Hautelastizität zu tun, zum Beispiel durch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde Ernährung. Auch bestimmte Cremes oder Öle können die Hautelastizität fördern und somit der Entstehung von Dehnungsstreifen vorbeugen.
Dehnungsstreifen am Bauch – Wenn dein Körper sich verändert
Während einer Schwangerschaft kommt es besonders oft zur Entstehung von Dehnungsstreifen am Bauch bzw. Schwangerschaftsstreifen und das ist auch ganz normal. Das passiert einerseits durch den schnell wachsenden Babybauch, durch welchen sich die Bauchdecke erst einmal anpassen muss und das Bindegewebe deshalb lockerer wird. Andererseits sorgen Wassereinlagerungen und die Gewichtszunahme für eine zusätzliche Hautdehnung. Nicht nur der Bauch ist von Schwangerschaftsstreifen betroffen, auch die Brust stellt sich auf die Geburt und das darauffolgende Stillen ein und wird größer. Der Körper einer Schwangeren verändert sich aber nicht nur körperlich – auch hormonelle Veränderungen führen dazu, dass sich das Bindegewebe verändert. Wie du deine Schwangerschafts- oder Dehnungsstreifen behandeln kannst, erfährst du im Abschnitt „Pflege von Dehnungsstreifen“.
Pflege von Dehnungsstreifen
Die beste Pflege gegen Dehnungsstreifen ist mit natürlichen und sanften Ölen und Cremes. Natürlich werden deine Dehnungsstreifen nicht einfach mithilfe einer Creme oder eines Öles von heute auf morgen verschwinden, da sie deine Unterhaut nicht von Grund auf erneuern können. Sie können aber eine wertvolle Unterstützung dafür sein, die Haut geschmeidiger, elastischer und widerstandsfähiger gegen äußere Faktoren zu machen und die Entstehung neuer Streifen dadurch vorzubeugen.
Welches Öl oder Creme am besten gegen deine Dehnungsstreifen hilft
Neben einer gesunden Ernährung und ausreichend Flüssigkeitszufuhr kann auch regelmäßiges Massieren der Haut helfen, um die Durchblutung zu fördern und die Elastizität zu verbessern. Besonders effektiv kann dies in Kombination mit speziellen Ölen oder Cremes sein.
Beim Kauf solcher Produkte solltest du darauf achten, dass sie frei von künstlichen Zusätzen und reich an wertvollen und natürlichen Inhaltsstoffen sind, die deine Haut optimal versorgen und pflegen. Auch hier gilt: Die meisten Öle und Cremes, die zur Pflege und Behandlung von Narben eingesetzt werden, können auch zur Pflege von Dehnungsstreifen verwendet werden.
Um dir die optimale Pflege für deine Haut zu bieten, haben wir ein spezielles Narbenöl und eine Narbenpflegecreme entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Dehnungsstreifen und Narben abgestimmt sind. Sie sollen dir und deiner Haut in allen Lebenslagen genügend Nährstoffe, Schutz und ein wohltuendes Gefühl geben und somit die Entstehung von Dehnungsstreifen vorbeugen oder sie bei bereits vorhandenen Dehnungsstreifen verbessern. Du kannst sie immer dann verwenden, wenn du es benötigst – zum Beispiel in der Schwangerschaft, in Wachstumsphasen oder nach Verletzungen oder Operationen.
Achte beim Kauf deines Öles oder Creme darauf, dass es reich an wertvollen und natürlichen Inhaltsstoffen ist, die deine Haut optimal versorgen und pflegen. Gut zu wissen: Die meisten Öle und Cremes, die auch zur Pflege und Behandlung von Narben angewendet werden, kannst du auch optimal zur Pflege von Dehnungsstreifen verwenden, da die Pflegeeigenschaften sehr ähnlich sind.
Prävention von Dehnungsstreifen
Obwohl es keine garantierte Methode zur Vermeidung von Dehnungsstreifen gibt, können folgende Maßnahmen das Risiko verringern oder das Erscheinungsbild abmildern:
- Feuchtigkeit der Haut: Regelmäßiges Eincremen der Haut, besonders an Bauch, Brüsten, Hüften und Oberschenkeln, kann helfen, die Haut elastisch zu halten. Produkte mit Vitamin E, Kakaobutter oder Hyaluronsäure werden oft empfohlen.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, unterstützt die Gesundheit der Haut.
- Langsame Gewichtsveränderungen: Langsame und kontrollierte Gewichtszu- oder -abnahme kann helfen, Dehnungsstreifen zu vermeiden.
- Hydratation: Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme hilft, die Haut hydratisiert und elastisch zu halten.
- Übungen: Regelmäßige Bewegung kann die Hautelastizität verbessern und unterstützt eine gesunde Gewichtskontrolle.
5 Tipps gegen Dehnungsstreifen
Faktoren wie Veranlagung oder schnelle körperliche Veränderungen begünstigen die Entstehung von Dehnungsstreifen oder Schwangerschaftsstreifen, weshalb sie nur schwer von selbst verschwinden. Einen umfassenden Schutz gegen Dehnungsstreifen, der das Reißen des Bindegewebes verhindern kann, gibt es deshalb nicht, was bedeutet, dass du deine Dehnungsstreifen leider nicht ganz wegbekommen wirst. Umso wichtiger ist es deshalb, die Entstehung von Geweberissen vorzubeugen und deine Haut bestmöglich zu unterstützen, um ein weiteres Reißen zu verhindern und durch gesunde Routinen dein Bindegewebe zu straffen.
- Sport und Bewegung: Bewege dich regelmäßig und treibe aktiv Sport. Das stärkt nicht nur deine Muskulatur, sondern kurbelt auch deine Durchblutung an, die deine Haut so besser mit allen wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Außerdem kann damit der Abtransport von Stoffwechselprodukten besser und schneller stattfinden. Welcher Sport sich am besten gegen Dehnungsstreifen eignet, lässt sich so pauschal nicht sagen, am Wichtigsten ist es, dass du dich bewegst, da kommt es auf die Art oder Form nicht wirklich darauf an. Wähle am besten Kombinationen aus funktionellem Training, Ausdauer und als Ausgleich sanfte Yoga-Einheiten. Während der Schwangerschaft empfehlen wir dir eine sanfte Schwangerschaftsgymnastik und/oder entspanntes Yoga (z.B. Yin Yoga) als tolle Möglichkeit deinen Körper zu unterstützen und dein Bindegewebe zu straffen. Unser Tipp: Ein BH beim Sport ist eine tolle Unterstützung, um Dehnungsstreifen an den Brüsten vorzubeugen.
- Ernährung: Auch die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle, weshalb du auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten solltest, die alle wichtigen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine abdeckt. Vor allem die fettlöslichen Vitamine A und E sind essentiell und kommen in Gemüse (v.a. Spinat, Karotten, Süßkartoffeln) und ungesättigten Fettsäuren (v.a. Nüsse und Pflanzenöle) vor. So tust du nicht nur dir und deiner Gesundheit etwas Gutes, sondern verhinderst oder minimierst damit auch Dehnungsstreifen durch Gewichtszunahme.
- Ausreichend Flüssigkeit: Neben einer gesunden Ernährung solltest du dich auch ausreichend mit Flüssigkeit versorgen. Am besten wählst du (stilles) Mineralwasser oder ungesüßte Teesorten, wovon du über den Tag verteilt zwischen 2 und 3 Liter zu dir nimmst. Das hält deine Haut geschmeidig, versorgt dein Gewebe und hält den Geist fit.
- Pflege: Achte auf eine gute Hautpflege, in dem du sie mit hochwertigen Ölen und Cremes pflegst. Massiere sie mit speziellen Narbenölen ein, in denen z.B. Jojobaöl oder Mandelöl vorkommen, die sich positiv auf den Hautzustand und auf das Hautbild auswirken. Während der Schwangerschaft empfehle wir dir, deine Haut, besonders am Bauch, von Anfang an mit Ölen einzumassieren, um deine Hautelastizität zu verbessern.
- Wellness und Massage: Massagen jeglicher Art, ob entspannte Öl-Massagen, Tiefgewebsmassage, Triggerpunktmassagen, Thai-Massagen, Schwedische Massagen oder Hot-Stone Massagen etc, wirken sich durchblutungsfördernd auf deine Haut aus. Auch Wechselduschen fördern die Durchblutung und eine Straffung des Bindegewebes. Achte bei Wechselduschen aber darauf, dass du sie ggf. lauwarm startest und immer mit kaltem Wasser beendest.
Ernährung und ihre Rolle
Die Ernährung kann eine wichtige Rolle bei der Gesundheit der Haut und der Vorbeugung von Dehnungsstreifen spielen:
- Vitamine und Mineralien: Vitamine A, C und E sowie Zink und Silizium unterstützen die Hautreparatur und -elastizität. Lebensmittel wie Karotten, Zitrusfrüchte, Nüsse und Samen sind reich an diesen Nährstoffen.
- Proteine: Eine ausreichende Proteinzufuhr ist wichtig für die Kollagenproduktion, ein wesentlicher Bestandteil der Hautstruktur.
- Gesunde Fette: Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch, Leinsamen und Walnüssen vorkommen, können die Hautgesundheit fördern und Entzündungen reduzieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass, obwohl diese Maßnahmen helfen können, sie keine Garantie bieten, dass Dehnungsstreifen vollständig verhindert werden können. Jeder Körper ist anders, und manchmal entstehen Dehnungsstreifen trotz bester Präventivmaßnahmen.