Bursitis trochanterica – Definition
Hinter dem etwas kryptischen Namen „Bursitis trochanterica“ verbirgt sich eine Schleimbeutelentzündung am Hüftgelenk. Genau genommen handelt es sich um eine Entzündung des an der Außenseite der Hüfte gelegenen Schleimbeutels. Nach der Schleimbeutelentzündung in der Leiste (Bursitits iliopectinea) handelt es sich um die häufigste Form der Schleimbeutelentzündung der Hüfte. Die Schleimbeutelentzündung, von der Frauen häufiger betroffen sind als Männer, äußert sich vor allem anhand von Belastungsschmerzen, die mit zunehmender Belastung an Intensität zunehmen.
Bursitis trochanterica – Ursachen
Der gesunde Schleimbeutel liegt zwischen einem Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens (großer Rollhügel) und einem darüber laufenden Band (lat. Tractus iliotibialis). Aufgabe des Schleimbeutels ist die Minimierung der Reibung zwischen diesen Strukturen, während Du Dich bewegst. Wird dieser Mechanismus gestört, kann sich der Schleimbeutel entzünden. Häufig tritt die Bursitis trochanterica im Rahmen der sogenannten „Schnapphüfte“ (Coxa saltans) auf. Dabei springt das angesprochene Band (Tractus iliotibialis) über den Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens. Diese Fehlbelastung führt bei fast jedem Betroffenen zur Entzündung des Schleimbeutels. Mehr zum Hüftschnappen erfährst Du in unserem Artikel zum Thema. In der Regel sind aber andere Faktoren wie etwa mechanische Fehlbelastungen durch unterschiedlich lange Beine und Überlastung durch Sport (vor allem Langstreckenausdauersport) die Ursache. In manchen Fällen sind auch Grunderkrankungen wie Rheuma der Auslöser für die Schleimbeutelentzündung.
Bursitis trochanterica – Symptome
Durch die Schwellung und Entzündung des Schleimbeutels kommt es zu verstärkter Reibung des Bandes (Tractus iliotibialis). Diese Reibung verursacht bewegungsabhängige Schmerzen an der Außenseite der Hüfte, die von der Hüfte aus sowohl in den Po als auch über den Oberschenkel bis ins Knie ausstrahlen können. Als besonders schmerzhaft wird von Betroffenen die Außenrotation der Hüfte und das Abspreizen des Beins beschrieben. Infolge der von außen allerdings nicht sichtbaren Schwellung entwickelt sich eine Druckschmerzhaftigkeit. Diese macht es vielen Betroffenen schwer bis unmöglich, längere Zeit auf der Hüftseite mit dem entzündeten Schleimbeutel zu liegen.
Bursitis trochanterica – Behandlung
Grundregel bei der Behandlung der Bursitis trichanterica ist wie bei jeder anderen Schleimbeutelentzündung auch die Schonung des entzündeten Schleimbeutels. Du solltest also die Bewegung der Hüfte zumindest für einige Tage so weit wie möglich einschränken, damit die Entzündung abklingen kann. Unterstützend kannst Du schmerz- und entzündungshemmende Medikamente einsetzen. Zu den bekanntesten sogenannten nicht-steroidalen Antirheumatikern (NSAR) gehören Ibuprofen und Diclofenac. Auch die regelmäßige Kühlung der Hüfte für jeweils etwa 20-30 Minuten mit einem Eispack verschafft Linderung. Ergänzend verschreiben viele Ärzte Stoßwellentherapie und Physiotherapie, um die Regeneration voranzutreiben. Nach einigen Tagen tritt in der Regel eine deutliche Besserung ein. Dauern die Beschwerden weiter an, kann eine Kortisonspritze oder das Ablassen von Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel (Punktion) Linderung schaffen. Anschließend solltest Du die Belastung und insbesondere die sportliche Belastung nur langsam wieder steigern. Handelt es sich nicht um eine überlastungsbedingte Schleimbeutelentzündung, muss neben den Symptomen der Bursitis trochanterica die ursächliche Grunderkrankung behandelt werden. Insbesondere bei der Schnapphüfte ist eine Operation oftmals die nachhaltigste Variante, da es ansonsten immer wieder zu Schleimbeutelentzündungen kommt. Auch bei Schleimbeutelentzündungen, die immer wiederkehren (chronische Bursitis) kann eine Operation zwecks Entfernung des betroffenen Schleimbeutels ratsam sein.