Cervicobrachialsyndrom – Behandlung
Wenn Du eine solche Symptomatik feststellst, solltest Du in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, da einige Ursachen dringend ärztlich therapiert werden müssen, um weitere Komplikationen zu verhindern. Das gilt sowohl für entzündliche Krankheiten als auch für Bandscheibenvorfälle im Bereich der HWS. Erst wenn die genaue Diagnose steht, kann eine zielgerichtete Beseitigung der Ursache erfolgen. Während der Hausarzt bei Nackenverspannungen sowie Kopfschmerzen der richtige Anlaufpunkt ist, solltest Du bei starken Schmerzen im Bereich von Armen und HWS sowie bei Taubheitsgefühlen direkt einen Orthopäden aufsuchen. Unabhängig von der letztlichen Ursache steht in der Akut-Phase die Schmerzbekämpfung im Vordergrund. Zum Einsatz kommen hier sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika mit Wirkstoffen wie Ibuprofen und Diclofenac, die sowohl schmerz- als auch entzündungshemmend wirken. Für die Entspannung der verspannten Muskulatur verschreiben Mediziner häufig auch sogenannte Muskelrelaxanzien. Als unterstützende Behandlungen empfehlen sich physiotherapeutische Maßnahmen, Akupunktur sowie Wärmebehandlungen mit Wärmepflastern, Wärmflaschen, Kirschkernkissen und Co. Die „Krankheitsdauer“ hängt letztlich von der Intensität der zugrundeliegenden Ursachen ab.
Unser Physiotherapeut empfiehlt
- Wärmebehandlung durch Wärmesalbe mit Cayenne-Pfeffer als Inhaltsstoff zur Durchblutungsförderung
- Entspannungsverfahren wie progressive Muskelrelaxation
- Akupunktur
- Entspannende Bäder mit ätherischen Ölen
- Chirotherapie
- Therapeutische Massagen
Cervicobrachialsyndrom – Definition
Beim auch als „Schulter-Arm-Syndrom“ bekannten Cervicobrachialsyndrom handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Halswirbelsäule Schmerzen und Beschwerden im Arm hervorruft. Genau genommen handelt es sich also nicht um eine Erkrankung im eigentlichen Sinn, sondern um eine Symptombeschreibung. Der Name setzt sich aus den beiden Begriffen „Cervicalgie“ (Schmerz in der Halswirbelsäule) und „Brachialgie“ (Armschmerz) zusammen. Die Ursachen für die Beschwerden sind vielfältig und reichen von entzündlichen Erkrankungen bis hin zum Bandscheibenvorfall. Dementsprechend ist die Krankheitsdauer auch von der letztlichen Ursache abhängig.
Cervicobrachialsyndrom – Ursachen
Die typischen Beschwerden des Schulter-Arm-Syndroms werden sehr häufig durch einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule (HWS) verursacht. Hier führt die altersbedingte Degeneration dazu, dass der äußere Faserring der Bandscheibe rissig wird. Unter Belastung kann es nun dazu kommen, dass der Gallertkern aus der Bandscheibe austritt, auf die Spinalnerven drückt und so die markanten Beschwerden verursacht. Neben dem Bandscheibenvorfall gelten auch häufige Fehlbelastungen der Wirbelsäule als Risikofaktor für das Cervicobrachialsyndrom. Typisch ist beispielsweise das einseitige Tragen von Lasten. Hinzu kommen als mögliche Auslöser entzündliche Erkrankungen wie Rheuma, Tumore, Osteoporose, Wirbelblockaden, ruckartige Bewegungen der HWS oder Unfälle. Zu welchen Symptomen es genau kommt, hängt dabei davon ab, welche Nervenwurzel durch die zugrundeliegende Ursache betroffen ist.
Cervicobrachialsyndrom – Symptome
Ursächlich für die Beschwerden ist der zeitweise oder dauerhaft ausgeübte Druck auf die Halswirbelsäulennerven, die bis in die Arme hinein reichen. Hauptsymptom sind dementsprechend ein in die Arme ausstrahlender Schmerz, der dumpf, ziehend oder klopfend ausfallen kann. In manchen Fällen treten auch starke Kopfschmerzen im Hinterkopf auf, die bis in den Bereich der Halswirbel ausstrahlen. Sehr charakteristisch für die Cervicobrachialigie ist ein stechender Schmerz bei dem Versuch, den Geldbeutel aus der Gesäßtasche zu ziehen. Weitere Symptome der Cervicobrachialigie: Sich verstärkender Schmerz bei der Ausübung von Druck auf die Halswirbelsäule Zunehmender Schmerz nach dem morgendlichen Aufstehen Starke Kopfschmerzen nach dem Autofahren Heftige Nackenverspannungen Ausstrahlen der Schmerzen bis in die Hand Missempfindungen und Taubheitsgefühle in Armen und Händen In manchen Fällen Kraftverlust bei Greifbewegungen
So kannst Du der Cervicobrachialigie vorbeugen
Um das Risiko für die Cervicobrachialigie zu senken, solltest Du vor allem einseitige Belastungen der Wirbelsäule vermeiden. Im Alltag betrifft das beispielsweise das einseitige Tragen von schweren Hand- und Einkaufstaschen. Auch eine kräftige Rücken- und Nackenmuskulatur beugt dem Schulter-Arm-Syndrom vor. Krafttraining mit Stabilisierungsübungen reduziert das Risiko deutlich. Auch regelmäßiges Schwimmen ist eine effektive Vorsorgemaßnahme. Da auch Stress ein Auslöser für Muskelverspannungen, und damit auch ein Mitauslöser für die Cervicobrachialigie sein kann, sollte auch die Stressreduktion ganz oben auf Deiner Agenda stehen. Ideal sind hier Yoga und Achtsamkeits-Training.