Sehnenscheidenentzündung

Sehnenscheidenentzündung

Sehnenscheidenentzündung – Definition

Die Sehnenscheidenentzündung (lat. Tendovaginitis) beschreibt eine schmerzhafte Entzündung der Sehnenscheiden, die oft in Verbindung mit Bewegungseinschränkungen steht. Bei den Sehnenscheiden handelt es sich um Strukturen, die die Sehnen umhüllen. Die mit Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit) gefüllten Sehnenscheiden reduzieren die Reibung zwischen den Sehnen und umliegenden Geweben wie Knochen und Bändern.

Grundsätzlich kann die Sehnenscheidenentzündung überall dort auftreten, wo Sehnen durch Sehnenscheiden gleiten. Besonders häufig betroffen von der Sehnenscheidenentzündung sind Hand, Arm und Finger (Schnappfinger). Deutlich seltener tritt die Sehnenscheidenentzündung im Bereich der Schulter, im Sprunggelenk, im Knie sowie im Bereich der Achillessehne auf.

Sehnenscheidenentzündung – Ursachen

Die Sehnenscheidenentzündung hat in der Regel eine nicht bakterielle Ursache. Verursacht wird die Entzündung der Sehnenscheiden in den meisten Fällen durch Fehlhaltungen und Überlastungen. Infolge der mechanischen Überlastung der Sehnenscheiden kommt es zur Entzündungsreaktion, welche die Sehne und die Sehnenscheide anschwellen lässt. Durch das Anschwellen reicht der Flüssigkeitsfilm der Gelenkschmiere nicht mehr aus, um das reibungslose Gleiten der Sehne zu gewährleisten.

Die so entstehende Reibung führt zu weiteren Irritationen oder sogar dazu, dass die Sehne sozusagen in der Sehnenscheide stecken bleibt. Im Rahmen der sich verstärkenden Entzündung kann es auch zu Oberflächenveränderungen der Sehnenscheiden und der Sehnen kommen, wodurch diese bei Bewegung hörbar und fühlbar reiben. Am häufigsten tritt die Sehnenscheidenentzündung heute im Bereich des Handgelenks und des Ellenbogengelenks auf.

Ursächlich ist eine chronische Überlastung z.B. Infolge von Computerarbeit oder dem häufigen Üben mit Musikinstrumenten. Auch bei Sportarten wie Turnen, Rudern, Tischtennis oder Klettern kann es durch regelmäßige Überlastung zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Entzündungen im Bereich der unteren Extremitäten sind deutlich seltener und häufig auf chronische Instabilitäten oder ein direktes Trauma zurückzuführen. Risikosportarten sind unter anderem Skifahren, Hockey, Ballett und Basketball.

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Sehnenscheidenentzündung – Symptome

Unabhängig davon, wo die Sehnenscheidenentzündung auftritt, sind die Symptome grundsätzlich die gleichen. Typischerweise beginnt jede Sehnenscheidenentzündung schleichend über eine längere Dauer. Charakteristisch ist vor allem ein langsam zunehmender Schmerz im Bereich der betroffenen Sehnenscheide. Wird die betroffene Sehne nun aktiv oder passiv durch die entzündete Sehnenscheide bewegt, werden die Schmerzen stärker.

Viele Patienten beschreiben die Schmerzen als ziehend bis leicht brennend. Oftmals strahlen die Schmerzen auch in die Umgebung aus. Bei einer Sehnenscheidenentzündung im Handgelenk zieht der Schmerz mitunter bis in den Unterarm hinein. Hinzu kommt in vielen Fällen neben einem unangenehmen Spannungsgefühl auch eine deutliche Steifigkeit des Gelenks nach dem Aufstehen am Morgen (Morgensteifigkeit). Äußerlich zeigt sich die Sehnenscheidenentzündung an Arm, Hand, Bein oder Fuß anhand einer Rötung oder Schwellung. In seltenen Fällen ist auch ein Knirschen bzw. Reiben der Sehne spürbar.

Sehnenscheidenentzündung – Behandlung

Die Dauer einer Sehnenscheidenentzündung hängt davon ab, wie schnell und konsequent Du handelst. So kannst Du verhindern, dass die Entzündung chronisch wird. Der wichtigste Aspekt der Therapie ist nämlich zunächst einmal die Schonung der betroffenen Region, indem Du zunächst die Bewegungen vermeidest, die zu den Beschwerden führen. Diesen Prozess kannst Du durch die zeitweise Verwendung einer Schiene unterstützen. Zu lange sollte die betroffene Stelle jedoch nicht ruhiggestellt werden, da die Sehnenscheiden ansonsten verkleben können.

Unterstützend werden oftmals sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) in Tabletten- oder Salbenform eingesetzt. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac, die sowohl entzündungshemmend als auch schmerzlindernd wirken. Bei besonders starken Schmerzen kann der Dein Arzt Dir auch entzündungshemmende Kortisonspritzen verabreichen. Eine Operation ist nur dann notwendig, wenn die konservative Behandlung keinen Erfolg zeigt. In der Regel durchtrennt der Chirurg dabei das Dach des Sehnenkanals und entfernt verändertes Sehnengleitgewebe.

Weitere Möglichkeiten zur Eigenbehandlung der Sehnenscheidenentzündung

Schone Deine Handgelenke bei der Computerarbeit durch eine ergonomische Tastatur, eine Handballenauflage und eine ergonomische Maus.

Achte darauf, dass Du Deine Handgelenke bei der Arbeit mit der Computertastatur nicht seitlich abknickst.
Kühle die betroffene Stelle mit Kühlpacks und kühlenden Umschlägen.
Verwende feucht-kalte Essigwasser-Umschläge.
Auch mit Heilerde, Meerrettich und Quark bestrichene Umschläge versprechen Linderung.

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