Frozen Shoulder

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Frozen Shoulder Syndrom – Definition

Bei dem sogenannten Frozen Shoulder Syndrom (engl. für „gefrorene Schulter“) handelt es sich um eine Erkrankung der Gelenkkapsel des Schultergelenks. Im Detail kommt es bei der auch als adhäsiven Kapsulitis bekannten Erkrankung zu einer Entzündung der Schulterkapsel, die mit Verwachsungen und Verklebungen verbunden ist.

Typisch für das sich langsam entwickelnde Frozen Shoulder Syndrom sind Schmerzen, die mit fortschreitender Erkrankungsdauer abnehmen und von zunehmender Schultersteife abgelöst werden. In der Regel tritt die Erkrankung im mittleren Alter vom 40. bis 60. Lebensjahr auf. Männer sind darüber hinaus weniger oft betroffen als Frauen.

In der Medizin unterscheidet man ferner zwischen einer primären Frozen Shoulder und einer sekundären Frozen Shoulder. Während die primäre Form der Schultersteife als eigene Erkrankung gilt, ist die sekundäre Form die Folge von vorangegangenen Schulteroperationen, Verletzungen oder Erkrankungen. Unabhängig von der Form, werden die Bewegungseinschränkungen durch die Vernarbung des Gewebes und die Schrumpfung der Gelenkhülle hervorgerufen.

Frozen Shoulder Syndrom – Ursachen

Ursachen und Risikofaktoren der primären Schultersteife

In der Fachwelt rätselt man noch über die genaue Ursache für die Entstehung des primären Frozen Shoulder Syndroms. Auch wenn man noch keine konkrete Ursache ausmachen konnte, vermuten Mediziner jedoch eine Verknüpfung mit diversen Begleiterkrankungen von Hormonsystem und Stoffwechsel, die häufig parallel zur Schultersteife beobachtet wurden. Darunter etwa:

Schilddrüsenunterfunktion
Schilddrüsenüberfunktion
Metabolisches Syndrom
Diabetes mellitus
Hoher Cholesterinspiegel (insbesondere LDL-Cholesterin)

Ein möglicher Risikofaktor für die primäre Form scheinen auch Störungen des Zuckerstoffwechsels zu sein. Im Detail vermutet man eine Stoffwechselstörung beispielsweise im Bereich der Schultermuskulatur und des Bindegewebes der Gelenkkapsel, was die schmerzhafte steife Schulter nach sich zieht.

Die Entzündungszeichen ihrerseits sind Medizinern zur Folge nicht viraler oder bakterieller Natur, sondern auf eine Entgleisung des Stoffwechsels in der betroffenen Region zurückzuführen. Das wiederum führt zu einer ineffizienten Nährstoffversorgung sowie einem mangelhaften Abtransport von Stoffwechselendprodukten und infolgedessen zu einer lokalen Übersäuerung.

Ursachen und Risikofaktoren der sekundären Frozen Shoulder

Die Ursachen für das Auftreten der Symptomatik einer sekundären Frozen Shoulder sind deutlich spezifischer aber auch vielfältiger. Besonders häufig ist die steife Schulter auf Verletzungen des Schulterbereichs zurückzuführen. Üblicherweise betrifft dies Phänomene wie die schmerzhafte Einklemmung von Muskeln oder Sehnen im Bereich der Schulter (Impingement-Syndrom) oder einen Einriss bzw. Riss der Rotatorenmanschette.

Bei dieser sogenannten Rotatorenmanschettenruptur kommt es zu einer Schädigung eines oder mehrerer der vier Muskeln, die das Schultergelenk kappenförmig umgeben. Ursächlich können sowohl degenerative Veränderungen als auch Unfälle sein. Weitere mögliche Ursachen für die sekundäre Form des Frozen Shoulder Syndroms sind:

Vorangegangene Schulteroperation
Stoffwechselerkrankungen (z.B. Morbus Addison, Diabetes mellitus)
Reizung oder Schädigung von Nervenwurzeln (Radikulopathie)
Neurologische Erkrankungen peripherer Nerven (z.B. Parkinson)
Selten tritt das Syndrom auch im Rahmen der Einnahme von Psychopharmaka auf

Frozen Shoulder Syndrom – Symptome

Das Frozen Shoulder Symdrom ist eine sehr langwierige Erkrankung, die sich in der Regel über Monate hinzieht. Dementsprechend entwickeln sich die Symptome phasenweise und meist langsam. In der ersten Phase (Stadium 1) kommt es zu plötzlich auftretenden Schulterschmerzen. Diese können sehr stark ausfallen und sind bewegungsunabhängig. Infolge der fortschreitenden Schulterentzündung kommt es in der ersten Phase zu einer Zunahme der Bewegungseinschränkung im Schultergelenk. Die Schmerzen treten nun auch in Ruhe als Dauerschmerz auf – auch nachts.

Die zweite Phase des Frozen Shoulder Syndroms (Stadium 2) beginnt nach etwa 4 Monaten. Typisch ist in dieser Zeit eine merkliche Abnahme der Schmerzen. Allerdings wird der Schmerz als Hauptsymptom durch die steife Schulter abgelöst. Die Schultersteife erreicht in dieser Phase ihr Maximum. Du kannst Deinen Ellenbogen beispielsweise nicht mehr auf Schulterhöhe anheben. Häufig treten die Beschwerden zeitversetzt auch in der zunächst nicht betroffenen Schulter auf.

Nach etwa 8 Monaten beginnt die dritte Phase (Stadium 3). In dieser Phase lassen die Bewegungseinschränkungen ebenso nach wie die Schmerzen. Wie lange es dauert, bis die Schmerzen und die Bewegungseinschränkungen ganz verschwinden, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Während es bei einigen Patienten nur Monate dauert, können es bei anderen Patienten auch mehrere Jahre sein.

Frozen Shoulder Syndrom – Behandlung

In der Regel heilt das Frozen Shoulder Syndrom auch ohne ärztliche Behandlung binnen 8 bis 24 Monaten wieder aus. Nichtsdestotrotz ist eine Behandlung dringend zu empfehlen. Welche Behandlung die beste ist, hängt dabei vom aktuellen Stadium ab, in dem sich Deine Frozen Shoulder befindet.

Stadium 1

Hier steht zunächst die Bekämpfung der Entzündung und der Schmerzen im Vordergrund. Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatikern (NSAR). Zu diesen schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten gehören unter anderem Wirkstoffe wie Ibuprofen und Diclofenac. Alternativ kann zur Schmerzlinderung auch Acetylsalicylsäure eingesetzt werden. Nur bei sehr starken Schmerzen sind Cortison-Injektionen durch einen Arzt erforderlich.

Neben der Einnahme von Schmerzmitteln kannst Du aber noch weitere Maßnahmen ergreifen, um die Heilung zu fördern. Dazu zählt neben der Eisbehandlung auch die Wärmetherapie z.B. mittels Rotlicht, um die Durchblutung zu fördern und die Schmerzen zu lindern. Um die Beweglichkeit weitestgehend zu erhalten, bieten sich zudem Übungen im Bewegungsbad an. Am besten sprichst Du geeignete Übungen im 1. Stadium der Forzen Shoulder aber mit einem Arzt oder Physiotherapeuten ab.

Stadium 2 & 3

In der zweiten und dritten Krankheitsphase geht es primär um die Mobilisierung der steifen Schulter. Eine medikamentöse Schmerzbehandlung ist in der Regel nur noch sporadisch und in sehr geringem Umfang notwendig. Sogenannte Pendelübungen zur Mobilisierung der betroffenen Schulter kannst Du ohne Probleme auch zuhause ausführen. Achte aber darauf, dass du in einem schmerzfreien Bewegungsrahmen trainierst.

Wann ist eine Operation notwendig?

Führt die konservative Behandlung der Frozen Shoulder auf Dauer nicht zum Erfolg, ist eine Operation eine mögliche Option. Meist kommt dieser Schritt aber erst nach mehr als drei Jahren der erfolglosen konservativen Behandlung infrage. Im Rahmen einer solchen Operation löst der Operateur im Zuge einer Arthroskopie die Verklebungen im Schultergelenk manuell.

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