Patellasehnenriss – Definition
Bei der Patellasehne handelt es sich um eine starke Sehne, die die Kniescheibe mit dem Schienbein verbindet. Als Patellasehnenriss (Patellasehnenruptur) bezeichnet man den Riss der Sehne meist durch eine starke spontane Überlastung.
In den meisten Fällen reißt die Patellasehne an der Unterseite der Kniescheibe ab, wobei der Riss bei erwachsenen Patienten meist im Bereich des unteren Übergangs zwischen Sehne und Patella befindet. Bei Kindern und Jugendlichen indes erfolgt der Riss häufiger weiter unten im Übergangsbereich zum Schienbein. In einigen Fällen kommt es beim Patellasehnenriss zum Abriss von Knochenfragmenten (knöcherner Sehnenabriss).
Patellasehnenriss – Ursachen
Die Ursache für den Patellasehnenriss ist in der Regel ein Überspannungstrauma. Dieses kommt entweder durch das Einwirken eines großen Widerstands oder einer starken Anspannung des Gelenks in Beugestellung zustande. Solche Mechanismen sind die Folge einer spontanen meist direkten Gewalteinwirkung. Als Ursache stehen damit schwere Autounfälle aber vor allem Sportunfälle im Fokus. Typische Risikosportarten sind Tennis und Skilaufen. Allerdings tritt der Patellasehnenriss bei einer vollständig gesunden Patellasehne nur sehr selten auf. Meist erhöht eine Vorschädigung das Risiko dafür, dass die Patellasehne unter extremer Belastung reißt. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem:
Injektionen von Kortison in das Kniegelenk
Vorangegangene Operationen im Bereich der Patellasehne
Degenerative Veränderungen der Patellasehne
Patellasehnenreizung und Patellasehnenentzündung
Patellasehnenriss – Symptome
Der Riss der Patellasehne macht sich unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis durch einen plötzlich einsetzenden Schmerz mit hoher Intensität bemerkbar. Erkennen kannst du den Riss der Patellasehne auch daran, dass die Kniescheibe des betroffenen Knies deutlich nach oben wandert und höher steht als die Kniescheibe des gesunden Knies.
Auch bei der Beugung oder Anspannung der Oberschenkelmuskulatur gleitet die Kniescheibe nach oben, da sie nicht mehr am Schienbein befestigt ist. Hinzu kommen weitere Symptome wie eine deutlich Kraftminderung, eine ertastbare Delle im Bereich des Risses, eine Geh- und Stehunsicherheit sowie die starke Bewegungseinschränkung des Knies. Oftmals ist die aktive Streckung gar nicht mehr möglich.
Patellasehnenriss – Behandlung
Die letztendliche Therapie erfolgt bei einem Patellasehnenriss immer operativ, da sich die Funktion des Knies ansonsten nicht wiederherstellen lässt. Nur kleinere Anrisse der Patellasehne können durch Ruhigstellung komplett konservativ behandelt werden. Im Rahmen der arthroskopisch durchgeführten Operation wird die gerissene Sehne mit Hilfe einer Sehnennaht und oftmals zusätzlich einem Nahtanker fixiert.
Eine eingesetzte Drahtschlinge (McLaughlin-Cerclage) schützt die Sehne während der Heilungsphase vor mechanischer Überlastung und fördert die zeitnahe Widererlangung der vollen Bewegungsfähigkeit. Nach etwa drei bis sechs Monaten kann die Drahtschlinge wieder entfernt werden. Nach der Operation bekommst Du eine sogenannte Streckorthese, die Dein Knie in einem bestimmten Winkel hält und nahezu die volle Belastung des Beins im Alltag ermöglicht.
Mit dem Fortschreiten der Heilung wir die Beweglichkeit des Knies über den Beugewinkel binnen 7-8 Wochen angepasst. Nach ca. 8 Wochen ist in der Regel wieder die normale Beugung des Knies ohne Schiene möglich. Anschließend erfolgt unter physiotherapeutischer Anleitung ein schrittweises Muskelaufbautraining, um die ursprüngliche Kraft- und Beweglichkeit wiederherzustellen.
So kannst Du einem Patellasehnenriss vorbeugen
Einen Patellasehnenriss kannst Du unter dem Strich also kaum vorbeugen. Wirklich beeinflussen kannst Du lediglich Risikofaktoren wie die Patellasehnenreizung und die Patellasehnenentzündung. Sobald Du entsprechende Symptome an Dir feststellst, solltest Du diese nicht ignorieren und Deine Knie weiter belasten.
Lass die Patellasehne vollständig ausheilen, bevor Du sie erneut z.B. durch Sport belastest. Entzündungshemmende Medikamente (NSAR) wie z.B. Ibuprofen und Diclofenac können Dich bei diesem Prozess ebenso unterstützen wie knieschonende Bewegung wie z.B. leichte Schwimmeinheiten und Wassergymnastik.