faszien – wunderwerk UNSERES KÖRPERS
Das Wort Faszien wird schon längere Zeit als Synonym für das muskuläre Bindegewebe verwendet, das einzig und allein dem Schutz unserer Muskeln dient. Während viele Menschen Faszien eher mit zu schwachem Bindegewebe, faltiger Haut oder Cellulite verbinden, ist es an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass ohne deren Vorhandensein:
- Die Organe ihre Funktion nicht erfüllen könnten
- Die Arterien schlaff wären
- Muskeln nicht genügend Kraft entwickeln könnten und somit kein reibungsloser Bewegungsablauf möglich wäre
Die Art und Weise der Beschaffenheit unserer Faszien und unseres Muskelgewebes wirkt sich also wesentlich auf unser Wohlbefinden aus. Faszien gleichen in ihrer Form einem Band, sind sehr reißfest und bestehen aus elastischen Kollagenfasern. Doch gerade dieses faserige Netzwerk, welches sich in unserem gesamten Körper verteilt, dient als Kommunikationssystem und steuert unser Wohlbefinden. Das Fasziensystem umhüllt neben den Muskeln auch Gelenke, Sehnen, Organe sowie unsere Nerven und grenzen diese voneinander ab. Die Faszien sind mit einer Vielzahl an Rezeptoren und Nervenzellen ausgestattet, die unser Gehirn mit Informationen versorgen.
WAS SIND FASZIEN
Der Begriff Faszie leitet sich aus dem Lateinischen „fascia“ ab und bedeutet so viel wie Bund, Bündel oder Verbund. Vereinfacht gesagt, sind sie wie eine zweite Haut aus strapazierfähigem Bindegewebe, die unseren ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringt.
Dieses faserige Netzwerk dient also als Kommunikationssystem und steuert unser allgemeines Wohlbefinden. Das Faszien-System umhüllt neben den Muskeln auch Gelenke, Sehnen, Organe sowie unsere Nerven und grenzen diese voneinander ab. Muskelfaszien geben unserem Körper aber nicht nur Stabilität, sondern sorgen auch dafür, dass sich Muskelstränge geschmeidig bewegen können auch wenn wir uns gerade nicht bewegen.
Da die Faszien ein wesentlicher Teil des Bindegewebes sind, bestehen sie hauptsächlich aus Kollagen und Wasser. Durch das Kollagen werden unsere Faszien erst dehnbar und unterstützen die Formgebung unseres Körpers. Außerdem sind Faszien mit einer Vielzahl an Rezeptoren und Nervenzellen ausgestattet, die unser Gehirn mit wichtigen Informationen versorgen.
Auch bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung unterschiedlichster Gewebe spielen die Faszien eine tragende Rolle. In Anbetracht der umfassenden Präsenz von Faszien und deren Funktionen kannst Du Dir vorstellen, dass es nicht unbedingt von Vorteil ist, wenn diese verkleben und damit unbeweglich werden. Was aber ist denn nun genau mit dem „Verkleben“ gemeint und wie kann das passieren?
FASZIEN – WANN WURDEN SIE ENTDECKT?
Faszien gibt es streng genommen schon immer und wurden auch bereits vor Jahrhunderten als weißliche Fasersubstanz von Wissenschaftlern entdeckt. Doch damals konnte den Faszien noch keine Funktion zugeordnet werden, weshalb sie seither als ein eher funktionsloses Füllmaterial betrachtet wurden. Erst seit rund 50 Jahren wird den Faszien weitaus mehr Beachtung geschenkt und sogar als eigenes Organ angesehen.Die fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnisse über Faszien belegen mittlerweile die Effektivität von Faszientraining und liefern auch eine Erklärung darüber, wieso zum Beispiel Yoga gegen Schmerzen hilft, da sich die Zellen des Bindegewebes bei achtsamen und langanhaltenden Haltungen verändern, stimuliert werden und neues Kollagen bilden können. Zugleich kommt es zu einer verringerten Gewebsspannung und zu einer Freisetzung von Botenstoffen, die Schmerzen und Entzündungen im Bindegewebe lindern können.
WELCHE FASZIEN GIBT ES?
Faszien gibt es überall in unserem ganzen Körper und da unser Bindegewebe je nach Körperregion dicker oder dünner ist, lassen sich viele unterschiedliche Arten an Faszien unterscheiden. Diese Arten kommen durch die verschiedenen Schichten, in welche die Faszien eingeteilt werden.
- Oberflächenfaszie (äußere Schicht unter der Haut):
- Lockeres Bindegewebe & Fett
- Umhüllt Rumpf- und Extremitäten
- Sehr beweglich
- Weniger Kollagenfasern vorhanden
- Tiefe Faszien (umhüllt Muskeln, Sehnen, Bänder und Muskelgruppen):
- Dichte, geflechtartig angeordnete Kollagenfasern bilden Gewebe
- Übernimmt Teil der Kraftübertragung bei Bewegung
- Rumpffaszie geht in Extremitäten (Arme & Beine) über
- Meningeale Faszie (Hülle um und in der Wirbelsäule):
- Fixierung und Schutz von Nervenfasern und -bündel
- Viszerale Faszie (Organumhüllungen):
- Gefäß- und Nervenstränge laufen zu Organen
Diese vier verschiedenen Schichten sind nicht klar voneinander abgegrenzt und gehen ineinander über. Gemeinsam bilden sie das funktionelle Faszien-System.
FASZIEN UND ERNÄHRUNG
Wie wir schon erwähnt haben sind Faszien wie eine zweite Haut, die sich in zahlreichen, hüllenartigen Strukturen durch deinen gesamten Körper ziehen. Hier sorgen sie unter anderem dafür, dass innere Organe in ihrer korrekten Position bleiben, Muskeln ihre Form behalten und sich darüber hinaus geschmeidig bewegen können. Aber auch bei der Ernährung und Flüssigkeitsversorgung unterschiedlichster Gewebe spielen die Faszien eine tragende Rolle.Du kennst sicher die Wortwendung „Du bist, was du isst“ oder? Das hört sich zuerst vielleicht etwas übertrieben an, aber unsere Ernährung hat einen großen Einfluss auf unser Zellen und damit auf unser Gewebe. Denn wir Menschen bestehen nun mal aus Millionen von Zellen, die in einem wässrigen Milieu (Matrix) eingebettet sind und alle lebenswichtigen Vorgänge darin ablaufen. Hier befindet sich auch der Sitz des Säure-Basen-Haushalts, durch den Nährstoffe und Sauerstoff zur Zelle gelangen und auch Stoffwechselgifte entsorgt werden. Die Flüssigkeit besteht aus Wasser und Zuckermolekülen, die wiederum das Wasser binden.Faszien bestehen zu ca. 70% aus Wasser – beim Ziehen der Faszien reduziert sich der Wassergehalt und beim Dehnen saugt sich das Bindegewebe wieder mit Wasser voll. Bleiben unsere Faszien also konstant in diesem Flüssigkeitsaustausch wird damit auch der Stoffwechsel im Gewebe angeregt und Verklebungen lösen sich. Das erklärt, wieso es so wichtig ist, genügend Wasser zu trinken.Kommen wir nochmal auf den Säuren-Basen-Haushalt. Das Verhältnis von Säuren und Basen spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um die Funktion aller Stoffwechselvorgänge im Organismus geht, weshalb ein geregeltes Gleichgewicht für einen normalen Stoffwechsel unabdingbar ist. Neuere Untersuchungen stellten jedoch fest, dass eine überwiegend „saure Ernährung“ das Risiko für verhärtete und verklebte Faszien erhöhen kann. Unsere Faszien leiden also sozusagen an einer Übersäuerung, da die gebildete Säure in den Zellen nun in der Muskulatur und im Bindegewebe gespeichert wird und die Wasserbindungsfähigkeit verhindern.Dadurch nimmt die Flexibilität des Bindegewebes ab und es kommt folglich zu einer Verhärtung und Unbeweglichkeit der Faszien. Zudem führt das saure Milieu zu Reizungen im Bereich der Nerven, die das Faszien-Gewebe umgeben. Die Folge sind häufig körperliche Entzündungen und Schmerzen.
Aber was versteht man unter einer sauren Ernährung?
Eine übersäuernde Ernährung geht meist mit einer nicht ausgewogenen Ernährungsweise einher. Typisch ist, dass mehr säurebildende als basische Lebensmittel konsumiert werden, die hinsichtlich ihrer Geschmacksqualität jedoch nicht sauer sein müssen. Vielmehr kommt es auf die Zucker- und Schwefeleiweißverbindungen an, die übersäuernd wirken und hauptsächlich in tierischen Eiweißen wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eiern, Milch und Milchprodukten zu finden sind. Aber auch Teig- und Backwaren, Süßigkeiten, kohlensäurehaltige Mineralwasser, Softdrinks, Alkohol, Nikotin und künstliche Lebensmittelzusatzstoffe wirken „sauer“ auf den Körper. Leider konsumieren wir viel zu häufig diese „Säurebildner“, weshalb wir auf ein Gleichgewicht unseres Säure-Basen-Haushalts achten sollten. Dafür benötigen wir eine ausgewogene Ernährung, die auch basische Lebensmittel wie kaltgepresste Öle, Nüsse, Obst, Kartoffeln, Pilze und vor allem viel frisches Grüngemüse beinhaltet.
FASZIEN – WIE SETZEN SIE SICH ZUSAMMEN?
Wenn wir uns strecken, dehnen oder trainieren dann beanspruchen wir nie einzelne Muskelgruppen unseres Körpers, denn unser Körper funktioniert immer als Einheit. Die sogenannten myofaszialen Ketten oder Faszienketten verlaufen durch den gesamten Körper und verbinden sogar weit entfernte Körperbereiche. Sie setzen sich aus den oberflächlichen Muskeln zusammen und dienen der Bewegungsorganisation und Stabilisierung. Man unterscheidet fünf dieser Verbindungslinien.Die Rückenlinie läuft vom hinteren Kopfbereich über die Wirbelsäule bis zu den Fußsohlen. Die Frontallinie läuft von der Stirn über die Bauchmuskeln bis hin zu den Zehen. Die Seitenlinien verbinden die Ohren, Hüfte und die Außenknöchel des Fußes miteinander. Die Spirallinien laufen von der hinteren Kopfseite über den oberen Rücken und kreuzen sich dann auf Höhe der unteren Bauchmuskeln. Von dort aus ziehen sie sich über die Hüfte zu den Fußknöcheln.
WELCHE AUFGABEN HABEN FASZIEN?
Die Faszien gelten mittlerweile als eigenes Organ und erfüllen vier wichtige Hauptfunktionen: Formen, Bewegen, Kommunizieren und Versorgen. Um diese erfüllen zu können, leistet unser Bindegewebe spezielle Aufgaben:
- Stoffwechsel von Zellen und Organen
- Wasser- und Stoffaustausch
- Lymphe, Blutbahnen und Nerven
Dabei ist es ganz egal, welcher Art oder an welchem Organ diese Aufgaben stattfinden – Faszien sind immer für unsere Körperform und -statik verantwortlich.Unser Bindegewebe funktioniert als lebendige und dynamische Struktur, in der fortlaufend Austausch und Kommunikation stattfindet und sich Druck und Spannung selbst stabilisieren. Jedes einzelne Organ ist also von Bindegewebe umgeben und durchdringen in Form des Fasziennetzwerkes unseren ganzen Körper. Rezeptoren und Sensoren senden Signale, die unter anderem der Bewegungsdurchführung bzw. Rückkopplungen durch bewusst gesetzte Bewegungsmuster auslösen. Kommt es an irgend einer Stelle in diesem Netzwerk zu einer Störung, kann es folglich zu Auswirkungen überall im Körper kommen und zu Schmerzen und Einschränkungen führen.Das erklärt, warum Faszien so wichtig sind und von uns dementsprechend „genährt“ und „gepflegt“ werden sollten, um Schmerzen im gesamten Körper zu vermeiden.In unserer modernen Gesellschaft ist eine „saure Ernährung“ ein großes Problem, da wir generell zu viele Säurebildner essen. Dazu zählen etwa stark zuckerhaltige Speisen und Getränke, industriell verarbeitete Fertiggerichte und tierische Eiweiße. Um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten, braucht es basische Lebensmittel wie kaltgepresste Öle, Nüsse, Obst, Kartoffeln, Pilze und vor allem viel frisches Grüngemüse.
Faszien Beschwerden verursachen Stress
Stress hat auf unseren Organismus einen großen Einfluss – vor allem wenn es sich um dauerhaft anhaltenden Stress handelt, der den natürlichen „Flucht oder Kampf“-Mechanismus aushebelt. Die ausgeschütteten Stresshormone haben aber nicht nur Auswirkungen auf dein Herz und deine Psyche, sondern auch für die Faszien.Auch wenn der Mechanismus noch nicht ganz erforscht ist, vermuten Mediziner, dass ein dauerhaft stark erhöhter Stresshormonspiegel neben Bewegungsmangel einer der Hauptauslöser für verklebte Faszien ist, da die freigesetzten Hormone diese anspannen. Bei Dauerstress (chronischer Stress) bleiben die Faszien also permanent in einem Spannungszustand und verlieren dadurch ihre Flexibilität. Zusätzlich bewirkt eine Verklebung oder Verhärtung des Fasziengewebes unser Nervensystem in Mitleidenschaft zieht und Schmerzen verursachen können.Zudem belegen medizinische Statistiken, dass nur rund ein Viertel aller Rückenleiden auf Bandscheibenproblematiken zurückgehen und die restlichen drei Viertel auf eine ungesunde Lebensweise durch Bewegungsmangel, falsche Haltung, Ernährung und Stress zurückzuführen sind. Da sich Stress aber natürlich nicht gänzlich vermeiden lässt, ist hier das Gegensteuern mit regelmäßigem Faszientraining, Yoga und Entspannung wichtig, um Schmerzen und Verklebungen zu vermeiden.
FASZIEN UND MEDITATION
Viele Schmerzen gehen auf ein verklebtes, verhärtetes oder beschädigtes Bindegewebe zurück. Damit es flexibel und elastisch bleibt, helfen nicht nur Dehnübungen und Sport, sondern auch gezielte Entspannungsübungen für eine innere Ausgeglichenheit. Denn auch unsere Psyche, die durch unser zentrales Nervensystem gesteuert wird, trägt zur Spannung und Anpassungsfähigkeit der Faszien maßgeblich bei.Stress und Unruhe sorgen für eine erhöhte Grundspannung der Faszien, die schnell zu Unbeweglichkeit, Verspannungen und Schmerzen führt. Neben dem Mannschaftssport, der morgendlichen Joggingeinheit oder dem Krafttraining empfehlen sich also auch ganzheitliche Ansätze wie Meditation, Yoga oder autogenes Training.
MUSKELFASZIEN – WAS DU ÜBER MUSKELVERKLEBUNGEN WISSEN SOLLTEST
Verspannungen sind für uns ein alltäglicher Begleiter. Ob wir es nun direkt merken oder nicht – irgendein Muskel ist durch Bewegungsmangel, einseitige Belastung oder Fehlhaltungen immer ein wenig verspannt. Besteht dieser Zustand aber über längere Zeit entsteht daraus eine Muskelverklebung, die Ursache für zahlreiche Beschwerden sein können. Was aber ist denn nun genau mit dem „Verkleben“ gemeint und wie kann das passieren? Wir sagen dir, wie verklebte Faszien entstehen und an welchen Symptomen du sie erkennst.
WIE ENTSTEHEN VERKLEBTE MUSKELFASZIEN?
Um zu verstehen, wie Muskelverspannungen entstehen und wie sich daraus eine Muskelverklebung entwickelt, müssen wir zunächst einigen Fragen nachgehen. Nämlich: Wie untergliedert sich unsere Muskulatur? Wie ist unsere Muskulatur aufgebaut? Und letztlich: Durch welche Prozesse kommt es dazu, dass Muskeln verklebt sind?Grundsätzlich unterteilt sich unsere Muskulatur nach ihrer Beschaffenheit in zwei große Gruppen. Die quergestreifte Muskulatur auf der einen und die glatte Muskulatur auf der anderen Seite. Glatt und quergestreift bezieht sich dabei auf den charakteristischen Aufbau der Muskelfasern. Der große Unterschied besteht kurz gesagt darin, dass du die glatte Muskulatur nicht willkürlich steuern kannst. Dazu gehören beispielsweise die Muskeln, die für die Bewegung deines Magens und deines Darms zuständig sind.Demgegenüber steht die quergestreifte Muskulatur, wobei diese sich in die Skelettmuskulatur und die Herzmuskulatur unterteilt. Die Herzmuskulatur selbst hat so etwas wie eine Sonderstellung inne und lässt sich trotz des quergestreiften Aufbaus nicht willentlich steuern. Dein Herz funktioniert also völlig autonom. Die Skelettmuskulatur dagegen ist willentlich steuerbar und an allen Bewegungen beteiligt, die du ausführen kannst. Dementsprechend ist auch genau das die Baustelle für Muskelverspannungen und Muskelverklebungen.Unsere Muskeln sind keine homogenen Gewebeblöcke, sondern bestehen aus unzähligen Muskelfasern. Diese Fasern wiederum bilden Muskelbündel, aus denen sich der Muskel als Ganzes zusammensetzt. Jeder Muskel verfügt zudem über eine Hülle aus straffem Bindegewebe. Dabei handelt es sich um sogenannte Muskelfaszien. Diese umhüllen unsere Muskeln wie eine Schutzhülle und grenzen verschiedene Muskeln und Muskelstränge voneinander ab.Dabei sorgen sie nicht nur dafür, dass jeder Muskel seine Form behält und an seiner angestammten Position bleibt. Sie sind ebenfalls dafür verantwortlich, dass die Muskeln und Muskelstränge reibungslos aneinander vorbeigleiten können.Entscheidend ist hier die im Zwischenraum zwischen Muskel und Faszie befindliche Gewebsflüssigkeit. Diese sogenannte Lymphe sorgt für reibungsloses Gleiten und den Abtransport von Stoffwechselabbauprodukten. Dieser Lymphfluss kommt ausschließlich durch Muskelaktivität zustande, weshalb unser Lymphsystem auf ausreichend Bewegung angewiesen ist, um mit ausreichend Nährstoffen versorgt und Schadstoffe abtransportieren zu können. Der Blutgerinnungsfaktor Fibrinogen wird normalerweise durch die Lymphe in gelöster Form transportiert. Kommt es aber zu einem Lymphstau, wird Fibrinogen zu Fibrin abgebaut, der als Klebstoff funktioniert und deshalb das Fasziengewebe verklebt.
FASZIEN SELBST BEHANDELN – TIPPS FÜR FLEXIBILITÄT UND STABILITÄT
- Faszienmassage:
Eine Faszienrolle, -ball oder Triggerstab sind hervorragende Möglichkeiten und Hilfsmittel, um Verklebungen zu lösen und den Lymphfluss wiederherzustellen. In Kombination mit speziellen Übungen lässt sich bei regelmäßiger Anwendung dein Fasziengewebe wieder revitalisieren. Wie genau das funktioniert, erfährst du in unseren Artikeln zum Thema Faszientraining. Stellt sich nach einiger Zeit noch immer keine Besserung ein, bietet sich ein Termin bei einem Arzt oder einem spezialisierten Faszientherapeut an. Dieser überprüft mit geschulten Griffen und Techniken die Verschiebbarkeit deiner Muskelfaszien und kann diese mit etwas Geschick verbessern. Die gelockerten Faszien kannst du im Anschluss auf eigene Faust hervorragend mit einer Faszienrolle-, ball oder einem Triggerstab weiterbearbeiten.
- Faszien-Training:
Durch gezieltes und regelmäßiges Faszientraining lassen sich unsere Faszien optimal trainieren, da dadurch unsere Bindegewebszellen angeregt werden, neue Kollagenfasern zu bilden. Außerdem sorgt Faszientraining für eine bessere Durchblutung, sowie Versorgung mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen.Solch ein Prozess passiert aber nicht von heute auf morgen, weshalb es ratsam ist, Faszientraining regelmäßig durchzuführen, um von langfristigen Verbesserungen zu profitieren.Aber welche Trainingsmethoden kommen dafür in Frage? Dein Faszientraining sollte aus Übungen bestehen, mit denen du deine Faszien von innen heraus weich und dynamisch dehnst. Dafür eignen sich beispielsweise Methoden aus der ganzheitlichen Medizin wie TCM (Tai Chi & Qi Gong) oder Yoga und Pilates.Im Fitness- und Krafttraining gibt es noch das Fascia Stretch Training (FST), mit dem du deinen Muskeln mehr Bewegungsfreiheit gibst und dadurch elastische Faszien schenkst.Das Fascia Stretch Training ist eine Trainingsmethode, die auf ein hohes Volumen und Intensität ausgerichtet ist, weshalb ist eher für Fortgeschrittene Sportler geeignet ist. Nach deinem Training absolvierst du eine Übung mit 7 Sätzen mit je 7 Wiederholungen. Zwischen den Sätzen pausierst du für 20-30 Sekunden.Das FST-7 Training sollte keinesfalls als Ersatz für dein Training dienen, sondern 1-2 mal pro Woche als Ergänzung eingesetzt werden, um schwächere Muskelpartien zu trainieren.
- Basische Ernährung:
Wie schon erwähnt steht und fällt unsere Gesundheit mit unserer täglichen Ernährung. Da wir uns meistens von zu vielen säurebildenden Lebensmitteln ernähren, die unsere Faszien mit der Zeit verkleben, ist es wichtig durch basische Lebensmittel ein optimales Milieu zu schaffen. Dadurch ist es möglich, dass der Körper überschüssige Säuren abtransportieren und sowohl unser Fasziengewebe als auch unser ganzer Organismus davon profitieren kann.
Fascia Stretch Training – Mehr Freiheit für deine Muskeln durch elastische Faszien
Da wir bereits eine ganze Weile im Fitness- und Gesundheitsbereich aktiv sind, wissen wir, dass viele von euch begeisterte Fitness- und Kraftsportler sind. Da elastisches Bindegewebe auch hier eine entscheidende Rolle spielen, wollen wir Dir eine Trainingsmethode bzw. Intensitätstechnik für das Faszientraining vorstellen. Die Rede ist vom sogenannten FST-7-Training, mit dem Du Deine Faszien von innen heraus dehnen kannst. Was aber steckt hinter dem Fascia Stretch Training? Wie funktioniert es und für wenn ist es geeignet?--> Mehr Informationen zu FST-7
Warum sie von elastischen faszien profitieren
Faszien sind wie eine zweite Haut aus strapazierfähigem Bindegewebe, die unsere Muskeln und Organe umspannt. Diese Haut durchzieht unseren ganzen Körper und sorgt dafür, dass Muskeln und innere Organe auch dann in Bewegung bleiben, wenn wir uns bewegen. Muskelfaszien geben unserem Körper aber nicht nur Stabilität, sondern sorgen auch dafür, dass sich Muskelstränge geschmeidig bewegen können.
Dank unserem modernen Lebensstil sitzen wir leider viel zu lange und bewegen uns zu wenig. Das lässt auch unsere Faszien nicht unberührt. Sie verkleben, verdrehen und verdicken sich. Die Folge sind Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Spannungsgefühle und Leistungseinschränkungen beim Sport. Mit regelmäßigem Training oder auch Faszien Yoga kannst Du das Problem bei der Wurzel packen, anstatt die Symptome mit Schmerztabletten auszublenden. Alles, was Du für das Training brauchst, ist eine gute Faszienrolle oder auch ein Massageball.--> Mehr zum Thema Faszien Yoga